Überseestadt: 15 überraschende Fakten
StadtmarketingGibt es Mäuse im Molenturm? Warum fehlt im Landmarktower die 13. Etage? Und wurde der Champions-League-Pokal wirklich hier erfunden? Wir haben 15 erstaunliche Fakten über die Bremer Überseestadt gesammelt.
1. Im Landmarktower fehlt die 13. Etage
Genau genommen fehlt nicht das ganze Stockwerk, sondern nur die Zahl 13 in der Nummerierung der Etagen. Schuld ist der Aberglaube: Die vermeintliche Unglückszahl 13 fehlt in der Etagennummerierung vieler Hochhäuser, als Deckbezeichnung an Bord von Schiffen, als Sitzreihe in Flugzeugen und sogar als Wagennummer in einigen ICE-Zügen.
2. Das Graffiti am Hansator entstand für den Evangelischen Kirchentag
Am Hansator beobachten riesige Menschen mit Ferngläsern, was die Menschen rund um den Hochbunker so treiben. „Look at me, look at you“ lautet der Titel dieser Arbeit von Künstler Victor Ash. Das 25 Meter hohe Wandbild entstand 2009 für den 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen zum Thema „Mensch, wo bist du“.

3. Jede zehnte Tasse Tee wird in der Überseestadt veredelt
Die Vollers Group GmbH befasst sich mit der Lagerung und dem Umschlag von Tee, Kaffee, Kakao, Baumwolle und sonstigen hochwertigen Gütern, zudem bietet sie umschlagsnahe Dienstleistungen wie Umverpacken, Mischen und Aromatisieren von Tee an. Seit 1932 ist das inhabergeführte Logistikunternehmen in der Bremer Überseestadt aktiv. Im Durchschnitt wird jede zehnte Tasse Tee, die in Deutschland getrunken wird, von dem Unternehmen im Schuppen 6 zur weiteren Verarbeitung konsolidiert und veredelt.
4. Das mediale Vermächtnis von Günter Grass
Das Günter Grass Medienarchiv geht auf eine Idee des Literaturnobelpreisträgers selbst zurück. Um die Jahrtausendwende regte Grass an, alle Radiosendungen, Interviews, Filme und Videos über ihn an einem zentralen Ort zu bündeln – damit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie auch die Öffentlichkeit dauerhaft Zugang dazu haben. Heute befindet es sich im ehemaligen Kelloggs-Verwaltungsgebäude auf der Überseeinsel.
5. Über 175 Millionen Liter Sand haben Schiffe an den Waller Sand gebracht
Für den Bau des Strandparks sind etwa 175 Millionen Liter Sand mit dem Schiff angeliefert und aufgespült worden. Damit man sich diese Riesenmenge besser vorstellen kann, haben wir sie umgerechnet: Die gesamte Menge Sand am Strandpark entspricht in etwa 8.750 Lkw-Ladungen Sand oder dem Inhalt von rund 490.000 kleinen Sandkästen.

6. Der Champions-League-Pokal wurde hier erfunden
Aus der Silberschmiede Koch & Bergfeld Corpus in der Überseestadt kommen Deutschlands edelste Pokale. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen unter anderem die DFB-Meisterschale, der DFB-Pokal und die Goldene Kamera. Der Champions-League-Pokal wurde hier einst sogar erfunden. Der Silberschmied Horst Heeren spielte dabei eine zentrale Rolle.
7. Im Kaffee-Quartier steht ein Stück Berliner Mauer
Seit 2010 befindet sich das 3,50 Meter hohe, 1,20 Meter breite und fast drei Tonnen schwere Denkmal am Eingang zum Hilde-Adolf-Park im Kaffee-Quartier. Zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit beschenkte die BILD-Zeitung jedes der 16 Bundesländer mit einem Teil der 140 Kilometer langen Mauer, die einst Deutschland teilte. Aufgestellt wurde das Denkmal im Kaffee-Quartier, weil hier im Oktober 2010 die Bremer Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit stattfanden.

8. Entkoffeinierter Kaffee ist eine Erfindung aus der Überseestadt
Der Bremer Kaufmann Ludwig Roselius entwickelte und patentierte das Verfahren für entkoffeinierten Kaffee, bevor er 1906 die Kaffee-Handels AG (Kaffee HAG) im heutigen Gebiet der Überseestadt gründete. Der weltweit erste koffeinfreie Kaffee entwickelte sich in kurzer Zeit zum Exportschlager.
9. Die Eislaufbahn erzeugt Wärme
Die neue Eislaufbahn auf der Überseeinsel ist Teil des quartierseigenen Energiekonzeptes und dient der Wärmerückgewinnung. Bei der Herstellung von Wärme entsteht immer Kälte - und umgekehrt. Statt die Abwärme ungenutzt an die Luft abzugeben, wird sie hier zu 100 Prozent ins eigene Nahwärmenetz eingespeist und so für Raumwärme und Warmwasser-Erzeugung genutzt.
10. Die höchsten Bürogebäude der Stadt stehen hier
Mit 82 Metern verteilt auf 22 Stockwerke war ursprünglich der Weser-Tower das höchste Bürogebäude Bremens. Entworfen von dem Nürnberger Architekten Helmut Jahn, steht der Tower seit 2009 auf dem Gelände des früheren Weserbahnhofs. Mittlerweile teilt sich der Weser-Tower den Höhenrekord mit der ebenfalls 82 Meter hohen Zech-Zentrale am Europahafenkopf. Hoch oben im Zech-Haus befindet sich das Restaurant The Grill Upper River mit Blick über Bremen.

11. Das erste Containerschiff legte in der Überseestadt an
Am 6. Mai 1966 war der Überseehafen in der Überseestadt Schauplatz eines historischen Ereignisses, das die Hafenlandschaft langfristig stark verändern sollte. Erstmals traf in Deutschland ein Containerschiff ein. Der US-Frachter „Fairland“ lud in Bremen etwa 100 von 226 Container aus – darunter vier Kühlcontainer mit gefrorenen Hähnchenschenkeln.
12. Der Spitzname des Leuchtturms ist Mäuseturm
Der rund 100 Jahre alte Sandsteinturm war Arbeitsplatz des Hafenaufsehers. Von hier aus wies er die Schiffe in den Hafen ein und dirigierte sie zum vorgesehenen Liegeplatz. „Mäuseturm“ wurde er von den Hafenarbeitern genannt. Vermutlich, weil in dem ungeheizten Gemäuer regelmäßig der ein oder andere Nager rumflitzte.

13. Das BlauHaus ist bundesweit einzigartig
Das BlauHaus ist ein bundesweit einzigartiges inklusives Wohnprojekt und wurde mit dem Preis Soziale Stadt ausgezeichnet. In 84 barrierefreien Wohnungen leben rund 170 sehr verschiedene Menschen, die ihr Zusammenleben selbstbestimmt und in gemeinschaftlicher Verantwortung gestalten. Der Verein Blaue Karawane gab dazu den Anstoß und ist zusammen mit weiteren Kooperationspartnern aktiv in das Projekt eingebunden.
14. Der Großmarkt Bremen produziert Strom
Seit 2021 erzeugt der Großmarkt Bremen mit den Solarpanels auf seiner rund 50.000 Quadratmeter großen Hallendachfläche jährlich mehr als ein Megawatt Strom und speist diesen ins öffentliche Netz ein. Damit vermeidet das Unternehmen rund 900 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr. Um diese Menge an CO2 zu binden, wären etwa eine halbe Million Bäume nötig.
15. Schiffe gucken geht auch im Hafenarchiv
Seit einigen Jahren entsteht im Hafenarchiv auf der Überseeinsel das Projekt "Schiffe gucken". Hier werden alle Einfahrten von Frachtschiffen in die stadtbremischen Häfen seit dem Zweiten Weltkrieg in einer Datenbank zusammengetragen. Ein großer Teil der freiwilligen Fleißarbeit ist erledigt und steht nun für Recherchen vor Ort zur Verfügung.
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