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1.1.1970 -

Weitgereist und engagiert

Überseestadt

Die Konsul-Smidt-Straße erinnert an den Bremer Kaufmann Johann Smidt

Sie verläuft vom Überseehafen bis zur Straße Hansator: die Konsul-Smidt-Straße. Um die Überseestadt mit einer neuen, attraktiven Verkehrsanbindung zu versehen, wurden im Jahr 2002 der Ausbau des Hansators und der Neubau der Konsul-Smidt-Straße durchgeführt. Diese Erschließung gilt nach wie vor als wichtigste Zufahrt in die Überseestadt und ermöglicht unter anderem nahezu den gesamten Verkehr zum Großmarkt. Benannt wurde diese für den Verkehrsfluss unverzichtbare Straße nach einer Bremer Persönlichkeit, die die Stadt – und die Entwicklung der Hafenwirtschaft – nachhaltig geprägt hat: der Kaufmann Johann Smidt.

Straßenschild: Konsul-Smidt-Straße
Die Konsul-Smidt-Straße erinnert an den Bremer Kaufmann Johann Smidt. © WFB/Christine Peters

Ein Hanseat reist um die Welt

Johann Smidt wurde am 20. Mai 1839 als Sohn des Bremer Richters Dr. jur. Johann Hermann Smidt und Enkel des legendären gleichnamigen Bremer Bürgermeisters in der Hansestadt geboren. Nach einer Kaufmannslehre bei der Firma Louis F. Kalkmann & Co. in Bremen reiste der junge Johann Smidt im Jahr 1860 ins indische Kalkutta, wo er bis 1862 in der Firma Johann Philipp Schneider tätig war, um danach gemeinsam mit Johannes Schröder die Firma Schröder, Smidt & Co. zu gründen. In Kalkutta wurde er zum Konsul für Bremen ernannt, im März 1868 folgte seine Ernennung zum deutschen Bundeskonsul. 1873 kehrte er schließlich in seine Heimatstadt zurück. Dort beteiligte sich Smidt – neben seiner Tätigkeit als Außenhandelskaufmann, die nach wie vor Auslandsreisen, zum Beispiel nach Nordamerika mit sich brachte – aktiv am öffentlichen Leben. So wurde er 1884 zum Mitglied der Handelskammer gewählt, ab 1889 war er zudem Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.

Bremens Zukunft im Blick

1898 wurde Johann Smidt, der 1869 Marie Achelis geheiratet hatte und mit ihr sechs Kinder bekommen sollte, Rechnungsführer der Deputation für Häfen und Eisenbahnen. Vor allem Bremens Entwicklung als Übersee-Handelsstadt lag ihm am Herzen, so engagierte er sich etwa für den Zollanschluss, den Freihafenbau sowie die Weserkorrektur – bei diesem von Ludwig Franzius geleiteten Projekt übernahm Smidt die Finanzplanung. 1886 wurde er Rechnungsführer des Tonnen- und Bakenamts, unter seiner Rechnungsführung wurde unter anderem die erste Befeuerung der Unterweserstrecke Bremen–Bremerhaven angelegt, weitläufiges Gelände nahe der neuen Häfen gekauft sowie wichtige Hafenbauten in Bremen und Bremerhaven durchgeführt. Schon früh erkannte Smidt als Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Bremen eine drohende Wohnungsnot durch den Freihafenbau bedingten Abriss vieler Häuser und den Zuzug Auswärtiger. Deshalb erwarb er auf eigenes Risiko ein Grundstück in der Nähe des Freihafens, das er dem von ihm mitgegründeten Gemeinnützigen Bremer Bauverein zur Verfügung stellte. Auch den Verein „Volksheim“ sowie die 1888 von Albert Haasemann gegründete „Jute-Spinnerei und Weberei Bremen“, im Volksmund nur „Jute“ genannt, unterstützte er. Darüber hinaus war er Vorstandsmitglied bei der Jacobi-Bruderschaft, saß im Aufsichtsrat des Norddeutschen Lloyds, setzte sich für den Bremer Bürgerpark ein und war Rechnungsführer beim Bremer Gartenbauverein.

Die Konsul-Smidt-Straße in der Überseestadt
Sie verläuft vom Überseehafen bis zur Straße Hansator. © WFB/Jonas Ginther

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Autorin: Hayat Issa

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