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Überseeinsel: Ein Blick hinter die Kulissen

Zahlreiche Bremerinnen und Bremer kamen am 10. Februar zur Gläsernen Werkstatt und nutzten die Gelegenheit zum Austausch über die Zukunft der Überseeinsel: Sie versammelten sich um die Thementische, studierten Pläne und konfrontierten die aus Berlin, Hamburg und Wien angereisten Fachleute mit Fragen – und ungewöhnlichen Vorschlägen.

Eindrücke bei der "Gläsernen Werkstatt"
Viele Interessierte sind in die Müsli-Packerei auf dem alten Kellogg-Gelände gekommen und informieren sich in rustikaler Fabrik-Atmosphäre über die Pläne für die Überseeinsel. © WFB/Jan Rathke

Wann kann man einziehen?

Trotz Regenwetters haben sich an diesem Tag viele Menschen auf den Weg in die Überseestadt gemacht, um bei der zweiten Runde des Beteiligungsverfahrens über die Zukunft der Überseeinsel dabei zu sein. Die Frage, die am häufigsten fällt: Wann startet der Umbau? Doch die Besucherinnen und Besucher wollen noch viel mehr wissen.

Valerie Hoberg vom Bremer Architektenbüro gruppeomp steht am Tisch zum Thema Wohnquartiere Rede und Antwort. Zeit zum Durchatmen bleibt der Architektin kaum. Immer wieder bilden sich Trauben von Menschen, die mehr über das Wohnen auf der Überseeinsel erfahren wollen. Ihnen erzählt sie: Die Häuser in den Wohnquartieren sollen im Durchschnitt drei bis fünf Geschosse umfassen und orientieren sich am Typ der Altbremer Reihenhäuser. Diese können auch Platz für kleinere Gewerbeeinheiten bieten. Und dazwischen viel Grün. Dieser Mix aus Tradition, Moderne, Wohnen, Freizeit und Gewerbe kommt gut an. „Anfragen von Wohnungsinteressenten gibt es reichlich“, sagt Hoberg schmunzelnd. Dafür sei es aber viel zu früh. „Wir befinden uns in einem noch sehr frühen Planungsstadium und es werden einige Jahre vergehen, bis die ersten Bagger übers Gelände rollen.“



Eindrücke bei der "Gläsernen Werkstatt" zur Quartiersentwicklung der Überseeinsel
Valerie Hoberg (links) von den Bremer gruppeomp Architekten beantwortet Fragen und diskutiert Anregungen: Die Vorschläge der Besucherinnen und Besucher reichen von Wassertaxis über Kajak-Anlegestellen bis hin zu Liegeplätzen für Yachten. © WFB/Jan Rathke

Wer wird hier wohnen?

Die Anmerkungen der Menschen sind so vielfältig wie ihre Bedürfnisse. Singles fragen nach kleinen Apartments, Eltern freuen sich über viel Wohnfläche. Die Quartiere sollen diese unterschiedlichen Ansprüche widerspiegeln. In der Nähe des Europahafenkopfes soll eine Grundschule mit angrenzender Oberschule entstehen, in allen Wohnquartieren Kindertagessstätten. Auch Sozialbau, studentisches Wohnen und Seniorenunterkünfte stehen auf dem Plan. Klaus Meier, Investor und Geschäftsführer der Überseeinsel GmbH, betont: „Anders als in Städten wie Hamburg oder München wollen wir hier Wohnraum schaffen, den sich Studenten und Auszubildende tatsächlich leisten können.“ (Unser Interview mit Klaus Meier zur Überseeinsel lesen Sie hier)

Investor Klaus Meier stellt sich an diesem Tag ebenfalls den Fragen der Bremerinnen und Bremer.
Eindrücke bei der "Gäsernen Werkstatt" zur Quartiersentwicklung der Überseesinsel. © WFB/Jan Rathke

Kann das alte Silo erhalten bleiben? 

Groß ist auch das Interesse an der Weiternutzung von Bestandsbauten auf dem Kellogg-Areal wie Reishalle oder Getreidesilo. So versucht einer der Besucher die verantwortlichen Architekten von seiner Idee zu überzeugen: Er wünscht sich ein Sternzimmer im alten Silo, um von dort den Nachthimmel betrachten zu können. Eines steht fest: Die Gebäude bleiben bestehen. Die Planungen für dieses Areals sind im Vergleich sogar am weitesten fortgeschritten. Die Reishalle wird sich in eine urbane Markthalle verwandeln, das Silo in ein modernes Hotel mit viel Verglasung.

Senatsbaudirektorin Iris Reuther freut sich, dass so viele Menschen zur Gläsernen Werkstatt gekommen sind – trotz Regenwetters.
Senatsbaudirektorin Iris Reuther freut sich, dass so viele Menschen sich für die Quartiersentwicklung der Überseeinsel interessieren – trotz Regenwetters. © WFB/Jan Rathke

Wie gut ist die Verkehrsanbindung? 

Am Thementisch Mobilität entbrennen immer wieder angeregte Diskussionen. Insgesamt kommt das Verkehrskonzept, das sich um Straßenbahn, Bus, Carsharing und Fahrrad dreht, aber sehr gut an. Besonders die angedachten Brücken nach Walle und Woltmershausen sowie die Verlängerung der Weserpromenade bis zur Molenspitze erhalten viel Zuspruch. Als Verkehrsplaner sei er oftmals Gegenwind gewöhnt, sagt Christian Scheler vom Hamburger Stadt- und Verkehrsplanungsbüro ARGUS. „Doch heute fahre ich mit vielen neuen Ideen und einem guten Gefühl nach Hause. Das Konzept geht in die richtige Richtung – auch wenn wir noch viele Aufgaben vor uns haben.“ 

Investor Klaus Meier und Senatsbaudirektorin Iris Reuther freuen sich ebenfalls über das positive Feedback und die viele guten Hinweise. Im Gegenzug verrät der Investor in seiner Abschlussrede dann endlich, wann es losgeht. „Noch dieses Jahr soll der Umbau beginnen. Die Bauarbeiten werden aber mindestens zehn Jahre andauern“, so Meier. Und Iris Reuther fügt hinzu: „In dieser Zeit haben wir die Chance, ein neues Quartier, ein neues Stück Bremen an der Weser zu schaffen.“

Weitere Informationen zur Überseestadt Bremen, Ansiedlung und Vermarktung erhalten Sie bei Dagmar Nordhausen, Tel. +49 (0)421 9600 252, dagmar.nordhausen@wfb-bremen.de, und Jons Abel, Tel. +49 (0)421 9600 613, jons.abel@wfb-bremen.de

Autorin: Beata Cece