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Mit dem Frachtsegler in den Europahafen

Die AVONTUUR lädt zum Willkommensfest in die Überseestadt Bremen

Einlauf der Avontuur in den Europahafen
Klimafreundlicher Kaffee kommt am Samstag, 22. April 2017, mit dem Segelschiff AVONTUUR in der Überseestadt an. © WFB/Jan Rathke

Nach vielen Jahren wird das erste Mal wieder ein Segelschiff Kaffee nach Bremen transportieren – und das am Earth Day. 

Die AVONTUUR lädt zum Willkommensfest in die Überseestadt Bremen am Samstag, 22. April 2017. Der weltgrößte Frachtsegler läuft gegen 11:00 Uhr in den Europahafen ein. An Bord: eine motivierte Crew und rund 20 Tonnen des ersten gesegelten Bremer Biokaffees SLOKOFFIE – klimaneutral gesegelt von Honduras nach Bremen.

Bremerinnen und Bremer, Kaffeefreunde, Schiffsliebhaber und alle, die die AVONTUUR im Bremer Europahafen begrüßen wollen, sollten sich diesen Tag im Kalender notieren und den Frachtsegler in der Überseestadt willkommen heißen. 

In Kooperation mit BREMEN BIKE IT! werden die Kaffeebohnen nachhaltig und damit im Sinne des Segelprojektes emissionsfrei entladen – ohne Maschinen und Motoren, sondern mit reiner Muskelkraft. Einziges Hilfsmittel werden Lastenfahrräder sein, mit denen Radkuriere aus Bremen die Kaffeesäcke ins Lager bringen. Insgesamt 280 Säcke voller Kaffeebohnen finden so den Weg von der Pier ins Lager. Das wird eine große Herausforderung, denn ein Sack wiegt 69 Kilo.

Hinter Kapitän Cornelius Bockermann und seiner Crew liegt eine einzigartige Mission mit fast 12.000 Seemeilen voller Abenteuer und wichtiger Erfahrungen. Denn sie haben die Meere erobert von Niedersachsen in die Karibik und wieder zurück – mit der Botschaft, dass Waren klimafreundlich über den Ozean transportiert werden können.

Kaffeesaecke vom Frachtsegler AVONTUUR
Waren werden klimafreundlich über den Ozean transportiert © WFB/Jan Rathke

Die meisten Güter, die wir heutzutage in unserem Alltag nutzen, werden per Containerschiff zu uns transportiert. 90 Prozent des globalen Welthandels erfolgt über die Frachtschifffahrt. Was viele nicht wissen: Die Ozeanriesen sind mit Abstand die größten Umweltsünder im Transportsektor und lassen die vom Straßen- und Luftverkehr produzierten Emissionen dagegen fast schon harmlos aussehen. Motorgetriebene Frachtschiffe zerstören die Umwelt und sondern lebensgefährliche Giftstoffe aus. Sie stoßen jährlich mehr CO2-Emissionen aus als die gesamte Bundesrepublik Deutschland, die unter den Kohlenstoffdioxidemittenten der Welt immerhin auf Platz 6 liegt.

Cornelius Bockermann, Initiator und Kapitän, rief deshalb das Projekt TIMBERCOAST ins Leben um das 1920 gebaute Frachtsegelschiff AVONTUUR, niederländisch für Abenteuer, wieder fit für den Seehandel zu machen. Die Begeisterung war ansteckend und groß. Schnell schlossen sich hunderte Freiwillige aus der ganzen Welt diesem Projekt an, um bei dessen Verwirklichung zu helfen. Innerhalb von 1 ½ Jahren gelang es ihnen, den Zweimaster in der Elsflether Werft wieder zu einem Transportsegler umzubauen.

„Wir haben eine klare Botschaft: Wir wollen auf die Missstände in der Welthandelsflotte hinweisen und zeigen, dass Waren sauber und emissionsfrei über den Seeweg transportiert werden können“, so Cornelius Bockermann.

Am 29. Juli 2016 hieß es „Leinen los“ und „Segel setzen“. Das Ziel: die Karibik. Dort nahm die 15-köpfige Crew neben Gin, Rum und Wodka auch 20 Tonnen biologischen Kaffee aus Honduras an Bord, um ihn nach Bremen zu bringen. SLOKOFFIE nennt sich dieser gesegelte Kaffee, der neue und längst überfällige Wege des klimafreundlichen Transports aufzeigt um biologische Produkte auch nachhaltig zu konsumieren.