Wer mit wem in der Überseestadt: Was Eduard Suling mit dem Speicher XI zu schaffen hatte
Straßen und ihre Namen
Sie dienen vorrangig der Orientierung – aber auch der Erinnerung und dem Festhalten von Geschichte. Manche erklären sich von selbst, manche sind völlig unverständlich: Straßen und deren Namen. Die Überseestadt als neues Quartier bietet da viel Raum für neue Straßennamen. Wir wollen Licht ins Dunkel bringen und erklären, warum die Wege, Straßen und Plätze so heißen, wie sie nun einmal heißen. Schließlich verbinden sich in der Überseestadt Hafengeschichte und urbaner Stadtraum. Hier gibt es uralte (Hafen-) Straßen und erst kürzlich angelegte Wege. Wir gehen der Namensgebung der alten und neuen Straßen in der Überseestadt auf den Grund.
Eine Straße und ihr Star: Am Speicher XI
Der Speicher XI liegt an der nach ihm benannten Straße zwischen Europahafen sowie Holz- und Fabrikenhafen. Kein Wunder, dass die komplette Straße nach diesem Koloss benannt ist: Der Speicher XI ist mit 403 Metern das zweitlängste Gebäude Bremens – länger ist nur der U-Boot-Bunker Valentin mit 419 Metern. Doch der Speicher XI trumpft nicht nur mit seiner Größe auf, auch seine Geschichtsträchtigkeit kann sich sehen lassen. Die Bremer Bauinspektion machte sich bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts daran, den Komplex zu entwerfen und in der unmittelbaren Nähe zum Überseehafen zu errichten. Insgesamt vier Jahre dauerte der Bau. Genutzt wurden die Räume des Speichers seinerzeit zur Lagerung von Stückgut, vorwiegend Baumwolle.