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9.5.2017 -

Von 0 auf 626

Wie mit der Marina Europahafen die Schiffe wieder Einzug in die Überseestadt hielten.

Seit ihrer Eröffnung im Sommer 2011 erweitert Betreiber Jens Wirdemann die Steganlage der Marina Europahafen fast jährlich. Mittlerweile bietet er 626 Meter Anlegefläche für Hobbyskipper und ihre Boote an. 

Manchmal kann er es selbst kaum glauben – besonders in ruhigen Minuten und kurz nach Saisonende. „Als wir 2011 die Marina Europahafen eröffnet haben, mischte sich Freude mit Respekt bei mir“, erinnert sich Jens Wirdemann, Betreiber der Marina Europahafen in der Überseestadt Bremen. Wird der neue Stadthafen von Wassersportlern gut angenommen? Bleibt es bei der anfänglichen Euphorie unter Freizeitskippern? Und wird es mit der erwünschten Erweiterung in den kommenden Jahren klappen? Dass er nur wenige Jahre nach Eröffnung der Marina rund sechs Mal so viel Anlegefläche erfolgreich anbieten wird, konnte er zu Beginn noch nicht wissen…

Traum erfüllt

Er habe immer davon geträumt, mit dem Boot in die Stadt fahren zu können, so Wirdemann. Mit der Marina Europahafen habe er sich und vielen anderen Wassersportlern diesen Traum erfüllt.

In enger Zusammenarbeit mit der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH plante er die Anlage von Anfang an mit und hat sie nach etwa einjähriger Entwicklungszeit gemeinsam mit der Stadt Bremen und den Wirtschaftsförderern realisiert. Insgesamt 1,2 Millionen Euro wurden seinerzeit investiert. Die gesamte Marina Europahafen ist aufgeteilt in einen „öffentlichen“ Anleger sowie einen privaten, von Wirdemann betriebenen, Abschnitt.

Von Alex bis Ottonormalverbraucher

Am „öffentlichen“ Steg können ganz unterschiedliche Fahrgastschiffe anlegen. Bis Herbst 2016 lag hier zum Beispiel die Alexander von Humboldt. Das Hotel- und Gastronomieschiff hatte für rund ein Jahr in der Überseestadt festgemacht, bevor es dauerhaft an die Schlachte umzog. „Dass hier neben den ‚normalen‘ Booten am privaten Anleger auch ‚große Pötte‘ sowie die ein oder andere Yacht anlegen, macht die Marina Europahafen für viele Hobbyskipper spannend“, ist sich Wirdemann sicher.

Die Alexander von Humboldt 2016 im Europahafen Bremen
© WFB / Jonas Ginter

Am Abend immer besondere Stimmung

Mit großem Hallo und einem Sommerfest wurde die Marina Europahafen im Sommer 2011 eröffnet. Seitdem herrscht „entspannter Trubel“ im Hafenbecken – vor allem in den Sommermonaten. „Wir bieten sowohl Dauer- als auch Saisonliegeplätze an und haben auch immer Platz für Tagesgäste“, sagt Wirdemann. Es sei stets eine besondere Stimmung , wenn die Sonne über dem Hafenbecken untergehe, das Wasser leise an die Boote klatsche und die Gäste die Szenerie bei einem Glas Wein an Deck verfolgen. Momente, in denen für Wirdemann und seinen Hafenmeister Rolf Denker die Sommersaison ewig andauern könnte. „Allerdings stellen wir auch jedes Jahr zum Saisonende fest, dass die ruhigere Zeit im Herbst und Winter nicht zu verachten ist“, sagt der gelernte Bootsbauer mit einem Augenzwinkern, der neben der Marina Europahafen auch einen Bootsservice betreibt.

Die Marina am Europahafen in Abendstimmung
© WFB / Dr. Hartmut Renken

Ende der Fahnenstange nicht in Sicht

Noch bevor die ersten Dalben für die Steganlage im Hafenboden befestigt wurden, nahm Jens Wirdemann die ersten Liegeplatz-Reservierungen entgegen. Frei von Wellenschlag und Strömung können Schiffe mit stehendem Mast ohne behindernde Brücken im Europahafen festmachen. „So eine Lage finde man nicht oft“, ist er sich sicher.

Trotzdem er jedes Jahr wieder auf den gleichen Erfolg hoffe wie im Vorjahr, mag sich Jens Wirdemann dessen nie allzu sicher sein. Aber er weiß auch: „Bisher waren wir immer ausgebucht und haben fast jedes Jahr erweitert. Auch 2016 kamen ein paar zusätzliche Meter für die Marina Europahafen hinzu – und die haben wir auchgebraucht.“

Zur Eröffnung 2011 fanden Wassersportler knappe 100 Meter Steganlage vor. Mittlerweile misst die Marina Europahafen mit 626 Metern Anlegefläche mehr als sechs Mal so viel. Insgesamt haben rund 90 Boote an der Anlage Platz.

Hafenmeister Rolf Denker begrüßt vor allem Gäste aus Nachbarstädten wie Bremerhaven oder Nordenham, die gerne für eine Nacht auf ihrem Wochenend-Trip im Europahafen Rast machen. Aber auch Segler aus Berlin, Hamburg oder den Niederlanden kämen gerne in die Überseestadt.

Bootsverleih: Wassersport für Jedermann

Wer keinen Bootsführer- oder Segelschein hat, dafür aber umso mehr Lust, die Überseestadt einmal von der Wasserseite aus zu erkunden, kann sich bei Jens Wirdemann auch kleine Jollen für einen kurzen Segeltrip auf der Weser mieten. Zudem finden Freizeitkapitäne an der Marina Europahafen auch zwei Motorbootvermietungen vor. Weitere Infos unter: www.yachtmakler-bremen.de und motorbootvermietung-bremen-hamburg.de