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1.1.1970 -

Begeisterung und Mut

Wie die Bremer Justus Grosse Projektentwicklung GmbH mit ihren Bauten seit elf Jahren das Gesicht der Überseestadt mitprägt

Joachim Linnemann und Clemens Paul, geschäftsführende Gesellschafter der Justus Grosse Projektentwicklung GmbH
© WFB / Frank Pusch

Die Bilanz ist schwindelerregend. Gut 112.000 Quadratmeter an Büroflächen und rund 900 Wohnungen haben Joachim Linnemann und Clemens Paul, geschäftsführende Gesellschafter der Justus Grosse Projektentwicklung GmbH, seit 2005 in dem einstigen Hafengebiet in Kürze realisiert. Aktuelle Projekte befinden sich gerade noch im Bau. Mehr als 400 Millionen Euro hat das mittelständische Bremer Unternehmen seither investiert. Eine stattliche Summe für ein Familienunternehmen. Was gehört für sie zum Unternehmertum? „Risikobereitschaft, Mut und Leidenschaft für ein Thema.“

Der Hafen faszinierte Joachim Linnemann schon früh. Als Kind lief der heute 60-Jährige bereits mit seinem Großvater durch das Areal, das er als Bauherr einmal maßgeblich mitbestimmen sollte. „Als das Projekt Überseestadt an den Start ging, da waren auch wir von den spannenden Visionen für das Gebiet und die zukünftige Stadtentwicklung angetan“, erinnert sich Linnemann. Dass sein Unternehmen bei dieser Entwicklung eine tragende Rolle spielen wird, war indes nicht abzusehen. Der Überseehafen war Niemandsland „und eine absolut unwirkliche Gegend“, so Clemens Paul. Einer Gegend, von der die beiden jedoch schnell begeistert waren und das Potenzial erkannten. Als sich die Chance ergab, den historischen Speicher I an der Konsul-Smidt-Straße für Büroflächen umzubauen, da griffen Linnemann und Paul zu. Mit einem guten Gefühl und doch reichlich Mut im Gepäck. „Die Risikobereitschaft war hoch und nicht nur wir, auch unsere Hausbank ist diesen Schritt mitgegangen.“

Der Speicher I aus der Luft
Luftaufnahme des Speicher 1 in der Überseestadt © Justus Grosse Projektentwicklung

Als 2005 mit dem Umbau des Speicher I begonnen wurde, da hatte Justus Grosse eine Lawine losgetreten. Schneller als gedacht wurde ein Segment nach dem nächsten in Büroflächen verwandelt. „Die Flächen waren sehr intensiv nachgefragt, Lofts mit Industriecharme, hohen Decken und Holzboden gab es bis dahin nicht in Bremen“, erklärt Linnemann den Erfolg. Die 36.000 Quadratmeter im Speicher I waren die Initialzündung für weitere Investments in der Überseestadt. Mit dem Bau habe man für das 1946 gegründete Immobilienunternehmen eine neue Dimension erschlossen. Seither geht es Schlag auf Schlag weiter. Die Anzahl der Bürogebäude rund um den Europahafen und entlang der Kaje bis zur Hafenkante ist rasant gestiegen. Schuppen 2, New Port, die Portgebäude 2 bis 6, die Lofthäuser oder das Weinkontor – nur ein kleiner Auszug aus der Referenzliste der Firma.

An der Hafenkante entstehen moderne Wohnneubauten in der Überseestadt
© WFB